AER Acousticube IIAER Acousticube II

Was Stephan Neetenbeck über AER im allgemeinen und über das Handling eines AER-Amps im Speziellen geschrieben hat, bedarf keiner Ergänzung durch mich, denn das hat Hand und Fuß. Daher beschränke ich mich auf die speziellen Belange des Acousticube II, den ich seit vielen Jahren im Live- und Studioeinsatz habe.

Das wichtigste zuerst, der Sound: Meine Archtop, zuerst eine Gibson “Johnny Smith”, nachher eine Gibson Super 400, wird absolut klar und deutlich, mit den fein nuancierten Höhen der Fichtendecke, warmen Mitten und genügend Bass übertragen. Das alles ohne Rauschen. Die Klangregelung ist hervorragend in der Lage, einzelne Nuancen deutlicher hervortreten zu lassen, oder zu unterdrücken. Für viele Akustiker ist der “Coulor”-Schalter interessant, er senkt die Mitten und verstärkt die Höhenanteile. Bei den hinteren Bedienungselementen findet sich noch eine weitere Höhenreglung für die höchsten Frequenzen.

Die Effektsektion ist vielfältig ausgelegt, in meiner Spielpraxis benötige ich jedoch nur Programm 04, einen sehr hochwertigen und feinen Hall. Als ich den Amp noch recht neu hatte, habe ich bemerkt, das der Rauschanteil in meinem Effekt recht hoch war; er war deutlich höher als der eines anderen Acousticubes. Ein Anruf und ein Besuch bei AER hat das Problem behoben: Vollkommen nett und sehr professionell wurde alles geregelt: Das Effektgerät wurde ausgetauscht, das Rauschen war deutlich geringer als vorher. Weil mein AER noch ein paar schöne Macken am Gehäuse hatte, hat man das auch gleich mit ausgetauscht. Kostenpunkt? Null!

Mit seinen 120 Watt (an 8 Ohm) und einem guten Wirkungsgrad des Lautsprechers kann dieser kompakte Würfel ganz schön laut werden; aber das muss man nicht. Interessant ist nämlich auch, das sich der Sound des Amps ungewöhnlich gut im Raum verteilt und überall sehr gut zu hören ist. Das kennt man ja auch anders, nicht wahr? Ich habe keine Probleme, Clubs und kleine Säle mit dem Amp zu beschallen. Seine Klangqualitäten kann man noch am ehesten mit einer guten PA vergleichen.

Was will man mehr als Sound? Hier bitte: Einfache und logische Bedienung. Kompakt, leicht zu transportieren. Anschlussmöglichkeiten und Regelmöglichkeiten wie eine gute PA und mehr. Multifunktional einsetzbar, fast alle akustischen Instrumente und auch Stimme werden in Topsound wiedergegeben. Durch zwei getrennt regelbare Kanäle können zwei verschiedene Klangquellen gleichzeitig übertragen werden. Aus meiner Praxis: Gitarre und Violine, Gitarre und Gesang, Gitarre und Flügelhorn, Gitarre und Saxophon. Sämtliche möglichen Ausgänge sind vorhanden, was den Einsatz an einer PA oder im Studio sehr einfach macht.

Der Amp ist zu teuer? Nein, ist er nicht! Für das was er bietet, ist er absolut fair im Preis. Hier handelt es sich in jeder Beziehung um ein Hi-End-Gerät. Bis jetzt haben schon viele Musiker (Gitarristen und Violinisten) nach dem sie Gelegenheit hatten meinen Amp zu testen, den nächsten Fachhändler aufgesucht. Mir ist es übrigends auch so ergangen.”

von: Andreas Polte