Striebel 18" Niña
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Die Zargen haben eine Höhe von 8,5 cm. Diese überdurchschnittliche Zargenhöhe sorgt für eine gehörige Portion “Schub” in den unteren Frequenzen. Das Griffbrettt besteht aus Ebenholz und hat 20 Bünde. Auch hier zeigt sich die von Joe Sriebel gewohnte absolut sorgfältige Verarbeitung. Die Parallelogramm - Perlmutteinlagen im Griffbrett sind eine Hommage an die Gitarren von Artur Lang - hier schließt sich der Kreis zur Deckenkonstruktion - sehr stimmig überlegt. Allerdings sind die Parallelogramme noch sorfältiger verarbeitet und durch einen millimeterbreiten Streifen unterteilt; im 12. Bund sind es zwei Streifen. Die Mensur beträgt 64,5 cm und liegt damit um einen halben Cm unter den Maßen einer S400. Die Halsbreiten betragen 4,3 cm im ersten Bund und 5,2 cm im 12. Bund. Die Mechaniken sind Schaller Special Stair Steps. Die Lackierung der Gitarre ist sehr schön gelungen; der Farbton ist ein dezentsattes Honigblond, welches besonders mit den vergoldeten Parts harmoniert. Zum Sound: Erste Tester zeigten sich begeistert vom kräftigen,akustischen Ton und von der sehr schnellen Ansprache beindruckt. Dies kann ich nur bestätigen. Die Gitarre hat deutliche Höhen, ausgewogene Mitten und wie gesagt, einen kräftigen Schub Bässe, was diese Gitarre für alle Anwendungsgebiete als sehr tauglich gelten lässt. Verblüffend war die große Durchsetzungskraft und enorme Lautstärke der Gitarre, trotz in der Decke montierten Pickup. Da hatte die Testreferenz-Gitarre, eine Gibson S400, nicht viel gegen zu melden!. Die Nina ist trotz des Pickups durchaus wie eine vollakustische Archtop einsetzbar. Elektrisch gespielt, verhält sie sich etwas sanfter, was ich unbedingt für einen Vorteil halte, da hier Reserven unbegrenzt zur Verfügung stehen. Hier lassen sich auch sehr sanfte und weiche Töne nur durch einen veränderten Anschlag sehr überzeugend rüberbringen. Andererseits kann sie auch in dieser Spielart durchaus ihre eigentliche Durchsetzungskraft gut vermitteln. Der PU von Häussel ist damit eine gute Wahl für dieses Instrument. Fazit: Die “Niña” ist ein Meisterwerk; von einem jungen Meister geschaffen und durch einen alten Meister inspiriert - mit überzeugender Optik und ebensolchem Klangverhalten. In eingespieltem Zustand werden sich alle ihre guten Klangeigenschaften noch verstärken und miteinander verweben. Einen Glückwunsch an Joe Striebel für dieses Instrument und ebenso an jeden Käufer. Im Verhältnis zu dem, was dieser für sein Geld bekommt, fällt der Preis recht moderat aus: In der vorliegenden, aufwendig verzierten Fassung beträgt der Preis 5.350,00 EUR. Die Grundversion mit gleichen Klangeigenschaften gibt es bereits ab 3.600,00 EUR. Damit ist die Gitarre natürlich kein regelrechtes Schnäppchen, aber ich kenne sehr viele Gitarren, die für viel mehr Geld weniger an Klang und Gitarre bieten.” von: Andreas Polte, 10.04.2005 |